Heute stellt euch Nadine Kapp ihre aktuelle Geschichte vor. Nadine ist Unternehmerin und Verlagsgründerin des Booklover Verlags. Nominiert wurde sie von Violet Truelove & Lindsay Lovejoy
Ganz viel Spaß beim Lesen „heart“-Emoticon
1. Wolfrudel
2. Sonnendeck
3. Nervenzusammenbruch
4. Grünanlage
5. Krücke
6. Rolladen
7. Druckerei
8. Bewerbungsgespräch
9. Rhetorikkurs
10. Mayday
11. Universum
12. Schnee
13. Flip-Flops
14. Wolldecke
15. Nonne
Wirst du mir fehlen?
Fast sieben Jahre war es her und es tat nicht weniger weh. Immer noch weinte ich mich nachts in den Schlaf, versuchte vergeblich, dieser Trauer zu entkommen. Dem Albtraum, der sich Liebe nannte.
Doch es funktionierte nicht. Meine Gefühle ließen nicht nach und ich war machtlos, etwas dagegen zu tun.
Wer sich einmal wirklich verliebte und sein Herz verschenkte, der blieb sein Leben lang einsam, auch wenn er es nicht war.
Früher hätte ich über solche Sätze gelacht, doch nun wusste ich, dass es der vollkommenen Wahrheit entsprach.
„Hey, wo bist du wieder mit deinen Gedanken?“, unterbrach mich meine beste Freundin Sandy und ich setzte ein leichtes Lächeln auf.
„Ach, an nichts Besonderes. Ist heute nicht ein wunderschöner Tag?“, versuchte ich, das Thema zu wechseln und sie schaute aus dem Fenster, bevor sie zustimmend nickte.
„Du hast jetzt noch eine halbe Stunde, dann musst du los. Zu einem Bewerbungsgespräch sollte man nicht zu spät kommen!“, mahnte sie mich, warf mir noch einen liebevollen Blick zu und widmete sich dann wieder dem Buch, das sie in den Händen hielt.
Nur schwer gelang es mir, mich aufzuraffen und in mein Zimmer zu gehen. Sandy und ich wohnten bereits ein Jahr zusammen in einer Wohngemeinschaft und ich fühlte mich wohl. Alleine hatte ich es in meiner winzigen Wohnung nicht mehr ausgehalten, so dass sie mir den Vorschlag gemacht hatte, zusammen zu ziehen und ich musste nicht einmal darüber nachdenken. Ich hatte ihr sofort zugestimmt. In meinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett und strich vorsichtig über die Bettdecke. Er hatte diese damals für uns gekauft und ich hatte es nie übers Herz gebracht, sie zu entsorgen. Nachdem wir uns das erste Mal in dem Kölner Club „Sonnendeck“ getroffen hatten, hatte ich ihn für einen vollkommenen Idioten gehalten. Doch schon als ich ihn das zweite Mal sah, ließ er mein Herz höher schlagen.
„Du willst doch wohl nicht in Flip-Flops gehen?“, unterbrach Sandy meine Gedanken und ich schrak hoch. „Ja, Madame. Es sind nur noch 15 Minuten. Ich wusste, dass du sicherlich wieder trödelst. Beeil dich!“ Schnell zog ich mir eine Stoffhose und eine weiße Bluse über.
Ich rannte aus dem Haus und schaffte es bereits in fünf Minuten dort zu sein. Nervös erreichte ich den Bürokomplex und wusste, dass ich mein Bestes geben musste, um den Job zu bekommen. Wenn es so weiterging, konnte ich bald meine Miete nicht mehr zahlen. Ich hatte mich Hals über Kopf in die Selbstständigkeit gestürzt und die Hoffnung, dass es schon irgendwie funktionieren würde. Doch, Fehlanzeige! Und hier saß ich nun und versuchte, mich darauf zu konzentrieren, was ich im Fall der Fälle antworten sollte, doch es gelang mir nicht. Meine Gedanken schweiften immer wieder in die Vergangenheit ab. Traurig dachte ich an die Zeiten zurück, in denen ich wirklich so etwas wie Glück empfunden hatte. Als er gegangen war, hatte er dieses Bauchkribbeln mitgenommen, das ich immer empfand, als er in meiner Nähe war. Die Person, die ich einst war, war ebenfalls verschwunden. Er hatte mir die Fähigkeit genommen, irgendwann wieder so lieben zu können. Obwohl es bereits so viele Jahre her war, fehlte er mir immer noch. Sein Lachen, seine Augen, seine Nähe ... einfach er. Wahrscheinlich war ich die einzige Person in diesem Universum, die sich nicht losreißen konnte.
„Frau Kand, würden Sie mir bitte folgen?“, wurde ich nun endgültig aus meinen Gedanken gerissen, als eine schick gekleidete Frau vor mir stand. Schnell erhob ich mich aus dem Stuhl in dem Warteraum und lief ihr hinterher. Sie öffnete eine große Tür und da war es wieder. Das Bauchkribbeln war zurückgekehrt. Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen. Bestürzt stützte ich mich an einem Stuhl ab, der neben der Tür platziert war.
„Nehmen Sie doch Platz, Frau Kand“, forderte mich ein älterer Mann auf, neben dem eine mir bekannte Person saß, und mit einer großen Überwindung tat ich es. Es war, als würde ich mich in einer riesigen Seifenblase befinden und nichts anderes mehr wahrnehmen, als die Person, die mir schräg gegenüber saß. Er mied es, mir in die Augen zu sehen und ich spürte etwas, was schon längst vor einiger Zeit verloren ging.
Ich spürte die Liebe, sie war zu mir zurückgekehrt.
Ich wollte sie festhalten und anflehen, dass sie mich nicht wieder verließ. Wie sollte ich es verkraften, aus diesem Raum zu treten und wieder Lisa zu sein. Die Frau, die nicht lieben konnte.
„Ihrem Lebenslauf entnehme ich, dass Sie fünf Jahre in einer Druckerei gearbeitet haben?“ Bei der Frage des älteren Mannes zuckte ich kurz zusammen.
„Ja, ich habe mich danach jedoch entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen.“ Bei meinen Worten sah ich wieder zu Leon, der nun auch meinen Blick suchte. Wollte das Schicksal, dass wir wieder zueinander fanden? Ich war kaum imstande, einen klaren Gedanken zu fassen und wäre am liebsten geflüchtet … oder geblieben.
„Als Anlage haben Sie uns die erfolgreiche Teilnahme am Rhetorikkurs angehangen. Können Sie mir ...“, begann er, doch ich erhob mich von dem Stuhl.
„Entschuldigen Sie mich. Ich glaube nicht, dass ich hier arbeiten kann.“ Mit diesen Worten verließ ich den Raum und drehte mich nicht mehr um. Gerade, als ich den Ausgang erreicht hatte, vernahm ich eine bekannte Stimme hinter mir. Eine Stimme, die ich jahrelang nicht gehört hatte und doch unter tausenden wieder erkannt hätte.
„Warte.“
Ich blieb stehen und schloss die Augen, als ich spürte, wie er hinter mich trat. „Ich sollte gehen“, sagte mein Kopf, doch mein Herz sprach eine andere Sprache.
„Wir haben uns lange nicht mehr gesehen“, sagte er leise und ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren. Ich verfluchte, dass ich mir am heutigen Tag die Haare hochgesteckt hatte.
„Das könnte man so sagen“, hörte ich mich sagen und öffnete wieder die Augen, ohne mich umzudrehen. „Das letzte Mal habe ich dich in der Grünanlage gegenüber von unserer Wohnung gesehen. Der Tag, an dem du mir sagtest, du bräuchtest nur eine kurze Auszeit.“
„Ich ...“, setzte er an, bevor er wieder verstummte, weil sich einige Kollegen, wie ein Wolfsrudel, um ihn geschart hatten. Ich nutze die Chance und verschwand, obwohl ich nichts lieber getan hätte, als zu bleiben. Ewig hatte ich mir gewünscht, ihm wieder über den Weg zu laufen. In meinen Träumen hatte ich mir vorgestellt, wie es wäre, wenn er mir wieder begegnete. Würde die Liebe, die wir drei Jahre füreinander empfunden hatten, wieder entfachen? Würde es noch eine Chance geben? Ich ging langsam den Weg bis nach Hause zurück, als der Schnee vom Himmel fiel und ich die Hand aufhielt. Es schmerzte. Ihn wiederzusehen hatte so viele Gefühle in mir ausgelöst, von denen ich geglaubt hätte, dass sie mit seinem Abschied gestorben seien. Doch nun wusste ich, dass er der einzige Mann war, der den Schalter wieder betätigen konnte, um sie zurückzuholen. Natürlich hatte ich Männer in den letzten Jahren, ich war sicherlich keine Nonne. Doch mein Herz war verschlossen, nie konnte ich wieder so lieben, wie ich einst ihn geliebt hatte. Er war scheinbar das, was man seine große Liebe nannte. Als ich endlich vor meiner Wohnung angekommen war, lief ich schnell die Treppen hinauf, um Sandy davon zu erzählen, doch sie war nicht da. Ich schickte einen Hilferuf per WhatsApp, den sie hoffentlich ernst nahm und sich recht bald meldete.
'Mayday, Mayday. Bitte komm nach Hause', waren die Zeilen, die ich in mein Handy tippte. Und mit einem Mal brach alles über mich herein, was sich sieben Jahre angesammelt hatte. Schluchzend ließ ich die Rollläden herunter und stieß dabei gegen Sandys Krücke, die sie vor Wochen neben dem Fenster abgestellt hatte. Als ihr Beinbruch verheilt war, hatte sie diese freudig dort abgestellt, als wir uns einen Film angesehen hatten. Ich legte mich aufs Bett und zog mir die Wolldecke über den Kopf. Ich wünschte mir, dass ich meine Gefühle einfach abschalten konnte, doch so einfach war es nicht. Er fehlte mir. Verdammt, er fehlte und ich wollte ihn wieder an meiner Seite haben. Es klingelte an der Tür und obwohl ich eigentlich nicht die Kraft dafür fand, stieg ich wieder aus dem Bett und drückte den Türöffner. Und was dann geschah, ließ meine kühnsten Träume wahrwerden. Dort stand er. Und lächelte. Mein Herz machte einen Sprung und ich war … glücklich.
Doch es funktionierte nicht. Meine Gefühle ließen nicht nach und ich war machtlos, etwas dagegen zu tun.
Wer sich einmal wirklich verliebte und sein Herz verschenkte, der blieb sein Leben lang einsam, auch wenn er es nicht war.
Früher hätte ich über solche Sätze gelacht, doch nun wusste ich, dass es der vollkommenen Wahrheit entsprach.
„Hey, wo bist du wieder mit deinen Gedanken?“, unterbrach mich meine beste Freundin Sandy und ich setzte ein leichtes Lächeln auf.
„Ach, an nichts Besonderes. Ist heute nicht ein wunderschöner Tag?“, versuchte ich, das Thema zu wechseln und sie schaute aus dem Fenster, bevor sie zustimmend nickte.
„Du hast jetzt noch eine halbe Stunde, dann musst du los. Zu einem Bewerbungsgespräch sollte man nicht zu spät kommen!“, mahnte sie mich, warf mir noch einen liebevollen Blick zu und widmete sich dann wieder dem Buch, das sie in den Händen hielt.
Nur schwer gelang es mir, mich aufzuraffen und in mein Zimmer zu gehen. Sandy und ich wohnten bereits ein Jahr zusammen in einer Wohngemeinschaft und ich fühlte mich wohl. Alleine hatte ich es in meiner winzigen Wohnung nicht mehr ausgehalten, so dass sie mir den Vorschlag gemacht hatte, zusammen zu ziehen und ich musste nicht einmal darüber nachdenken. Ich hatte ihr sofort zugestimmt. In meinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett und strich vorsichtig über die Bettdecke. Er hatte diese damals für uns gekauft und ich hatte es nie übers Herz gebracht, sie zu entsorgen. Nachdem wir uns das erste Mal in dem Kölner Club „Sonnendeck“ getroffen hatten, hatte ich ihn für einen vollkommenen Idioten gehalten. Doch schon als ich ihn das zweite Mal sah, ließ er mein Herz höher schlagen.
„Du willst doch wohl nicht in Flip-Flops gehen?“, unterbrach Sandy meine Gedanken und ich schrak hoch. „Ja, Madame. Es sind nur noch 15 Minuten. Ich wusste, dass du sicherlich wieder trödelst. Beeil dich!“ Schnell zog ich mir eine Stoffhose und eine weiße Bluse über.
Ich rannte aus dem Haus und schaffte es bereits in fünf Minuten dort zu sein. Nervös erreichte ich den Bürokomplex und wusste, dass ich mein Bestes geben musste, um den Job zu bekommen. Wenn es so weiterging, konnte ich bald meine Miete nicht mehr zahlen. Ich hatte mich Hals über Kopf in die Selbstständigkeit gestürzt und die Hoffnung, dass es schon irgendwie funktionieren würde. Doch, Fehlanzeige! Und hier saß ich nun und versuchte, mich darauf zu konzentrieren, was ich im Fall der Fälle antworten sollte, doch es gelang mir nicht. Meine Gedanken schweiften immer wieder in die Vergangenheit ab. Traurig dachte ich an die Zeiten zurück, in denen ich wirklich so etwas wie Glück empfunden hatte. Als er gegangen war, hatte er dieses Bauchkribbeln mitgenommen, das ich immer empfand, als er in meiner Nähe war. Die Person, die ich einst war, war ebenfalls verschwunden. Er hatte mir die Fähigkeit genommen, irgendwann wieder so lieben zu können. Obwohl es bereits so viele Jahre her war, fehlte er mir immer noch. Sein Lachen, seine Augen, seine Nähe ... einfach er. Wahrscheinlich war ich die einzige Person in diesem Universum, die sich nicht losreißen konnte.
„Frau Kand, würden Sie mir bitte folgen?“, wurde ich nun endgültig aus meinen Gedanken gerissen, als eine schick gekleidete Frau vor mir stand. Schnell erhob ich mich aus dem Stuhl in dem Warteraum und lief ihr hinterher. Sie öffnete eine große Tür und da war es wieder. Das Bauchkribbeln war zurückgekehrt. Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen. Bestürzt stützte ich mich an einem Stuhl ab, der neben der Tür platziert war.
„Nehmen Sie doch Platz, Frau Kand“, forderte mich ein älterer Mann auf, neben dem eine mir bekannte Person saß, und mit einer großen Überwindung tat ich es. Es war, als würde ich mich in einer riesigen Seifenblase befinden und nichts anderes mehr wahrnehmen, als die Person, die mir schräg gegenüber saß. Er mied es, mir in die Augen zu sehen und ich spürte etwas, was schon längst vor einiger Zeit verloren ging.
Ich spürte die Liebe, sie war zu mir zurückgekehrt.
Ich wollte sie festhalten und anflehen, dass sie mich nicht wieder verließ. Wie sollte ich es verkraften, aus diesem Raum zu treten und wieder Lisa zu sein. Die Frau, die nicht lieben konnte.
„Ihrem Lebenslauf entnehme ich, dass Sie fünf Jahre in einer Druckerei gearbeitet haben?“ Bei der Frage des älteren Mannes zuckte ich kurz zusammen.
„Ja, ich habe mich danach jedoch entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen.“ Bei meinen Worten sah ich wieder zu Leon, der nun auch meinen Blick suchte. Wollte das Schicksal, dass wir wieder zueinander fanden? Ich war kaum imstande, einen klaren Gedanken zu fassen und wäre am liebsten geflüchtet … oder geblieben.
„Als Anlage haben Sie uns die erfolgreiche Teilnahme am Rhetorikkurs angehangen. Können Sie mir ...“, begann er, doch ich erhob mich von dem Stuhl.
„Entschuldigen Sie mich. Ich glaube nicht, dass ich hier arbeiten kann.“ Mit diesen Worten verließ ich den Raum und drehte mich nicht mehr um. Gerade, als ich den Ausgang erreicht hatte, vernahm ich eine bekannte Stimme hinter mir. Eine Stimme, die ich jahrelang nicht gehört hatte und doch unter tausenden wieder erkannt hätte.
„Warte.“
Ich blieb stehen und schloss die Augen, als ich spürte, wie er hinter mich trat. „Ich sollte gehen“, sagte mein Kopf, doch mein Herz sprach eine andere Sprache.
„Wir haben uns lange nicht mehr gesehen“, sagte er leise und ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren. Ich verfluchte, dass ich mir am heutigen Tag die Haare hochgesteckt hatte.
„Das könnte man so sagen“, hörte ich mich sagen und öffnete wieder die Augen, ohne mich umzudrehen. „Das letzte Mal habe ich dich in der Grünanlage gegenüber von unserer Wohnung gesehen. Der Tag, an dem du mir sagtest, du bräuchtest nur eine kurze Auszeit.“
„Ich ...“, setzte er an, bevor er wieder verstummte, weil sich einige Kollegen, wie ein Wolfsrudel, um ihn geschart hatten. Ich nutze die Chance und verschwand, obwohl ich nichts lieber getan hätte, als zu bleiben. Ewig hatte ich mir gewünscht, ihm wieder über den Weg zu laufen. In meinen Träumen hatte ich mir vorgestellt, wie es wäre, wenn er mir wieder begegnete. Würde die Liebe, die wir drei Jahre füreinander empfunden hatten, wieder entfachen? Würde es noch eine Chance geben? Ich ging langsam den Weg bis nach Hause zurück, als der Schnee vom Himmel fiel und ich die Hand aufhielt. Es schmerzte. Ihn wiederzusehen hatte so viele Gefühle in mir ausgelöst, von denen ich geglaubt hätte, dass sie mit seinem Abschied gestorben seien. Doch nun wusste ich, dass er der einzige Mann war, der den Schalter wieder betätigen konnte, um sie zurückzuholen. Natürlich hatte ich Männer in den letzten Jahren, ich war sicherlich keine Nonne. Doch mein Herz war verschlossen, nie konnte ich wieder so lieben, wie ich einst ihn geliebt hatte. Er war scheinbar das, was man seine große Liebe nannte. Als ich endlich vor meiner Wohnung angekommen war, lief ich schnell die Treppen hinauf, um Sandy davon zu erzählen, doch sie war nicht da. Ich schickte einen Hilferuf per WhatsApp, den sie hoffentlich ernst nahm und sich recht bald meldete.
'Mayday, Mayday. Bitte komm nach Hause', waren die Zeilen, die ich in mein Handy tippte. Und mit einem Mal brach alles über mich herein, was sich sieben Jahre angesammelt hatte. Schluchzend ließ ich die Rollläden herunter und stieß dabei gegen Sandys Krücke, die sie vor Wochen neben dem Fenster abgestellt hatte. Als ihr Beinbruch verheilt war, hatte sie diese freudig dort abgestellt, als wir uns einen Film angesehen hatten. Ich legte mich aufs Bett und zog mir die Wolldecke über den Kopf. Ich wünschte mir, dass ich meine Gefühle einfach abschalten konnte, doch so einfach war es nicht. Er fehlte mir. Verdammt, er fehlte und ich wollte ihn wieder an meiner Seite haben. Es klingelte an der Tür und obwohl ich eigentlich nicht die Kraft dafür fand, stieg ich wieder aus dem Bett und drückte den Türöffner. Und was dann geschah, ließ meine kühnsten Träume wahrwerden. Dort stand er. Und lächelte. Mein Herz machte einen Sprung und ich war … glücklich.
Sieben Jahre zuvor
Ich kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Ich kauerte in der Ecke neben der Heizung auf dem Boden. Mein Körper schmerzte und ich wollte nur eines: Fliehen.
Fliehen, vor diesem schrecklichen Menschen, der mich doch eigentlich lieben sollte. Für den ich so viel Liebe empfand, oder auch nicht. Ich wusste es nicht mehr. Wieso tat er mir dies seit über zwei Jahren an? Wieso schaffte ich es nicht, einfach meine Sachen zu packen und zu gehen? Wutentbrannt lief er erneut auf mich zu und in diesem Moment dachte ich darüber nach, wie es sein würde, wenn ich es schaffen würde, mich von ihm zu lösen. Er würde aufhören, mir weh zu tun und ich wäre endlich befreit. Ich brauchte keine Angst mehr zu haben.
Fliehen, vor diesem schrecklichen Menschen, der mich doch eigentlich lieben sollte. Für den ich so viel Liebe empfand, oder auch nicht. Ich wusste es nicht mehr. Wieso tat er mir dies seit über zwei Jahren an? Wieso schaffte ich es nicht, einfach meine Sachen zu packen und zu gehen? Wutentbrannt lief er erneut auf mich zu und in diesem Moment dachte ich darüber nach, wie es sein würde, wenn ich es schaffen würde, mich von ihm zu lösen. Er würde aufhören, mir weh zu tun und ich wäre endlich befreit. Ich brauchte keine Angst mehr zu haben.
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