Einen schönen zweiten Advent und einen schönen Nikolaus
wünschen wir euch und Isabella Muhr mit
ihrer Geschichte zur Weihnachte-Challenge:
Meine Worte waren:
Basteln Punsch Weihnachtskarte Zimt Schnee
Basteln Punsch Weihnachtskarte Zimt Schnee
Es ist schon hell, als Paul mit mir an diesem Dezembermorgen
aus dem Bett hüpft und mit seinen nackten Füßen hinunter in die Küche tapst.
Auf der Treppe hält er mich immer besonders fest umklammert und ich bin dankbar,
dass er mich nicht auf dem Boden schleifen lässt, so wie das manch andere
Kinder mit ihren Stofftieren tun. In der Küche angekommen, darf ich sogar neben
ihm auf einem Stuhl liegen. Pauls Mutter hat gerade einen Topf mit
selbstgemachten Früchtepunsch auf den Herd gestellt. Sie riecht nach Zimt und
frisch geschnittenen Orangen, als sie Paul zur Begrüßung einen Kuss auf die
Stirn gibt.
„Guten Morgen mein kleiner Langschläfer, möchtest du etwas frühstücken?“, begrüßt sie ihn liebevoll. Paul schüttelt den Kopf und greift nach seinen Malsachen, die noch von gestern auf dem Tisch verteilt herumliegen. Seine Mutter und ich verfolgen seine Handgriffe dabei interessiert. „Bastelst du deine Weihnachtskarte für Papa fertig?“ erkundigt sie sich. „Nein, ich schreibe einen Wunschzettel für den Weihnachtsmann“, erklärt Paul, ohne dabei vom Tisch aufzusehen.
Ein Wunschzettel? Oh nein, denke ich erschrocken. Wenn ich ein Herz hätte, würde es jetzt einen Schlag aussetzen. Der Umstand, dass sich Paul gerade in diesem Moment einen Ersatz für mich herbeiwünscht, versetzt mir einen Stich in die Füllwatte. Ich wusste immer, dass dieser Tag kommen würde und dennoch fühlt sich der Gedanke, bald in eine Spielzeugkiste abgeschoben zu werden, unendlich hoffnungslos an. Verzweifelt blinzle ich mit meinem einen Auge zu Paul hinauf, der gedankenversunken ein Weihnachtslied vor sich hinsummt, während er konzentriert auf sein Blatt malt.
Seit er mich letztes Jahr zu Weihnachten bekommen hat, gibt es uns nur im Doppelpack. Ich muss deshalb ziemlich oft in die Waschmaschine, was mich auch nicht gerade jünger macht, aber das ist schon ok. Paul ist wirklich ein toller Junge und ich bin gerne sein bester Freund. Wenn er krank ist, bin ich der Einzige, der ihn besuchen darf und wenn er traurig ist, bin ich derjenige, der seine Tränen im Fell versteckt. Wir sind ein gutes Team und sogar schon zusammen in Italien gewesen. Nur an den Strand durfte ich damals nicht mit. Aber auf Sand zwischen den Nähten kann ich auch getrost verzichten. Hauptsache, ich kann mich jede Nacht an seine Wange kuscheln. Denn ohne Paul kann ich schon lange nicht mehr einschlafen. Er ist nämlich mein Beschützer. Erst neulich hat er mich aus den Fängen eines verspielten Hundewelpen befreit. Dieser hätte mir bestimmt den Kopf abgerissen, so arg hat er an mir gerüttelt, wenn Paul nicht dazwischen gesprungen und mich todesmutig befreit hätte. Leider ist bei diesem Vorfall mein rechtes Auge im Schnee verloren gegangen und nicht nur ich, sondern auch Paul war ganz schön traurig deswegen.
War mein desolates Aussehen etwa der Auslöser für diesen Wunschzettel?, dachte ich auf einmal bestürzt und hätte jetzt gerne geräuschvoll geschluckt.
Bestimmt wünscht er sich ein cooles Rennauto, oder eines dieser gigantischen Starwars-Aktionfiguren. Neulich lief im Fernsehen eine Werbung, die von Elektrofischen berichtete, die unter Wasser von alleine schwimmen konnten. Im Supermarkt habe ich Stofftiere in den schillerndsten Farben und mit zuckersüßen Glitzeraugen in den Regalen stehen sehen. Ich mit meinem Veteranengesicht konnte da nicht mehr mithalten. Deren Fell war nicht so abgenutzt und kaputt gewaschen wie meines. Deren Fell war so bunt, glänzend und flauschig, dass ich sogar selbst ständig hinsehen hatte müssen. Ich fühle mich auf einmal sehr traurig und mutlos, als ich so auf dem Küchenstuhl neben meinem besten Freund liege und hilflos an die Decke blicke. Ich will nicht in einer Spielzeugkiste verschwinden, denke ich verzweifelt, als Pauls Mama zurück an den Tisch kommt und eine Tasse mit dampfendem Inhalt vor uns abstellt. „Na, dann erzähl mal, was du da alles gemalt hast“, fordert sie ihren Sohn auf und blickt neugierig auf das Blatt. Paul wirft ihr einen flüchtigen Blick über seine Schulter zu, bevor er erklärt: „Also das sollen neue Buntstifte sein und hier, hier habe ich eine Kiste mit Seifenblasen gemalt.“ Paul zeigt mit seinen kleinen Fingern auf dem Blatt herum und seine Mutter nickt dabei bedächtig. Ihr Blick bleibt an einen Fleck in der Ecke hängen. Mit gerunzelter Stirn will sie wissen: „Was ist denn das Schwarze da unten?“ Paul folgt ihrem Blick. Als er sieht, was seine Mutter meint, verzieht sich sein Mund zu einem stolzen Lächeln.
„Das? Das ist Teddys neues Auge!“
„Guten Morgen mein kleiner Langschläfer, möchtest du etwas frühstücken?“, begrüßt sie ihn liebevoll. Paul schüttelt den Kopf und greift nach seinen Malsachen, die noch von gestern auf dem Tisch verteilt herumliegen. Seine Mutter und ich verfolgen seine Handgriffe dabei interessiert. „Bastelst du deine Weihnachtskarte für Papa fertig?“ erkundigt sie sich. „Nein, ich schreibe einen Wunschzettel für den Weihnachtsmann“, erklärt Paul, ohne dabei vom Tisch aufzusehen.
Ein Wunschzettel? Oh nein, denke ich erschrocken. Wenn ich ein Herz hätte, würde es jetzt einen Schlag aussetzen. Der Umstand, dass sich Paul gerade in diesem Moment einen Ersatz für mich herbeiwünscht, versetzt mir einen Stich in die Füllwatte. Ich wusste immer, dass dieser Tag kommen würde und dennoch fühlt sich der Gedanke, bald in eine Spielzeugkiste abgeschoben zu werden, unendlich hoffnungslos an. Verzweifelt blinzle ich mit meinem einen Auge zu Paul hinauf, der gedankenversunken ein Weihnachtslied vor sich hinsummt, während er konzentriert auf sein Blatt malt.
Seit er mich letztes Jahr zu Weihnachten bekommen hat, gibt es uns nur im Doppelpack. Ich muss deshalb ziemlich oft in die Waschmaschine, was mich auch nicht gerade jünger macht, aber das ist schon ok. Paul ist wirklich ein toller Junge und ich bin gerne sein bester Freund. Wenn er krank ist, bin ich der Einzige, der ihn besuchen darf und wenn er traurig ist, bin ich derjenige, der seine Tränen im Fell versteckt. Wir sind ein gutes Team und sogar schon zusammen in Italien gewesen. Nur an den Strand durfte ich damals nicht mit. Aber auf Sand zwischen den Nähten kann ich auch getrost verzichten. Hauptsache, ich kann mich jede Nacht an seine Wange kuscheln. Denn ohne Paul kann ich schon lange nicht mehr einschlafen. Er ist nämlich mein Beschützer. Erst neulich hat er mich aus den Fängen eines verspielten Hundewelpen befreit. Dieser hätte mir bestimmt den Kopf abgerissen, so arg hat er an mir gerüttelt, wenn Paul nicht dazwischen gesprungen und mich todesmutig befreit hätte. Leider ist bei diesem Vorfall mein rechtes Auge im Schnee verloren gegangen und nicht nur ich, sondern auch Paul war ganz schön traurig deswegen.
War mein desolates Aussehen etwa der Auslöser für diesen Wunschzettel?, dachte ich auf einmal bestürzt und hätte jetzt gerne geräuschvoll geschluckt.
Bestimmt wünscht er sich ein cooles Rennauto, oder eines dieser gigantischen Starwars-Aktionfiguren. Neulich lief im Fernsehen eine Werbung, die von Elektrofischen berichtete, die unter Wasser von alleine schwimmen konnten. Im Supermarkt habe ich Stofftiere in den schillerndsten Farben und mit zuckersüßen Glitzeraugen in den Regalen stehen sehen. Ich mit meinem Veteranengesicht konnte da nicht mehr mithalten. Deren Fell war nicht so abgenutzt und kaputt gewaschen wie meines. Deren Fell war so bunt, glänzend und flauschig, dass ich sogar selbst ständig hinsehen hatte müssen. Ich fühle mich auf einmal sehr traurig und mutlos, als ich so auf dem Küchenstuhl neben meinem besten Freund liege und hilflos an die Decke blicke. Ich will nicht in einer Spielzeugkiste verschwinden, denke ich verzweifelt, als Pauls Mama zurück an den Tisch kommt und eine Tasse mit dampfendem Inhalt vor uns abstellt. „Na, dann erzähl mal, was du da alles gemalt hast“, fordert sie ihren Sohn auf und blickt neugierig auf das Blatt. Paul wirft ihr einen flüchtigen Blick über seine Schulter zu, bevor er erklärt: „Also das sollen neue Buntstifte sein und hier, hier habe ich eine Kiste mit Seifenblasen gemalt.“ Paul zeigt mit seinen kleinen Fingern auf dem Blatt herum und seine Mutter nickt dabei bedächtig. Ihr Blick bleibt an einen Fleck in der Ecke hängen. Mit gerunzelter Stirn will sie wissen: „Was ist denn das Schwarze da unten?“ Paul folgt ihrem Blick. Als er sieht, was seine Mutter meint, verzieht sich sein Mund zu einem stolzen Lächeln.
„Das? Das ist Teddys neues Auge!“
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