Das besondere an der Challenge, es sind 15 Wörter vorgeben und diese sollten dann in eine Geschichte eingebaut werden.
Trinkpäckchen
Kommode
Bobby Car
Fischteich
Weinflasche
Teppich
Kreisverkehr
Ohrringe
Druckerpapier
Brötchentüte
Tapete
Sandalen
Lichtschalter
Fernbedienung
Kleeblatt
Kommode
Bobby Car
Fischteich
Weinflasche
Teppich
Kreisverkehr
Ohrringe
Druckerpapier
Brötchentüte
Tapete
Sandalen
Lichtschalter
Fernbedienung
Kleeblatt
Ich darf Euch heute exklusiv die Geschichte von Violet Truelove präsentieren:
„Fuck“, dachte Warden, während er den
Tisch abräumte und die Brötchentüte, sowie das benutzte Geschirr auf die
Arbeitsplatte in der Küche stellte. Anschließend packte er Butter, Wurst und
Käse zurück in den Kühlschrank, in dem sich nicht mehr viel befand – ein paar
Trinkpäckchen, ein abgelaufener Joghurt, den Warden direkt entsorgte und eine
Flasche mit Barbecue-Soße. Lindsay und er waren in den vergangenen Tagen kaum
aus dem Bett gekommen, geschweige denn aus dem Haus. Doch man kann nicht nur von Luft und Liebe leben, entsann er sich.
Nach seinem Treffen mit Aiden würde er in dem neuen Supermarkt, den sie an den
Kreisel gebaut hatten, einkaufen.
Kreisverkehr herrschte auch in seinem
Kopf. Sein ADHS und Stress vertrugen sich keinen Meter und der blonde Surfer
war im Moment verdammt unter Druck. Er wusste genau, dass er mit seinem besten
Freund darüber reden musste, was gerade in seinem Leben abging – auch wenn der
Zeitpunkt denkbar ungünstig war. Aiden war noch nicht soweit, doch Warden
wollte auf keinen Fall, das dieser die ganze Geschichte von jemand anderem
erfuhr.
Er seufzte gedehnt und betrachtete
Lindsay, die gerade dabei war Druckerpapier nach zu füllen, weil sie ein
Kapitel ihres neuen Romans ausdruckte. Vermutlich würde sie ihn, wenn er von
seinem Treffen mit Aiden zurückkam wieder in Beschlag nehmen und ihm daraus
vorlesen, wie sie es immer tat. Sie behauptete, dass würde ihr dabei helfen
herauszufinden an welchen Stellen der Text holprig klang, oder die zu finden,
wo sie sich wiederholte. Warden konnte das nicht beurteilen, mit Büchern hatte
er nie viel am Hut gehabt … bis eine Bestsellerautorin in sein Leben geplatzt
war und es auf den Kopf gestellt hatte.
Der Drucker begann damit Papier
auszuspucken. Lindsay erhob sich, bemerkte, wie er sie versonnen anstarrte und
lächelte ihn an. „Alles okay bei dir?“, fragte sie ihn. Ja, inzwischen war
wieder alles okay bei ihm. Er hatte sich gefangen, hatte die temporäre Trennung
von Lindsay so gut wie überwunden und war auch darüber hinweggekommen, dass
seine Ex-Freundin, das It-Girl Vera Snider, möglicherweise von ihm schwanger
war. Nur davor, wie sein bester Freund reagieren würde, hatte er Angst. Ein
Teil von ihm war sich sicher, dass Aiden es verschmerzen würde, doch andererseits
wusste er auch genau, wie sehr sein bester Freund zur Zeit litt.
Iris, diese blöde Kuh, hatte Aidens
Kind abgetrieben und ausgerechnet jetzt … Du
bist nicht der Vater, sagte er sich. Und
wenn doch? Konnte das alles gut gehen? Würde Aiden damit klarkommen und noch
viel wichtiger, konnte Lindsay auf Dauer wirklich mit dieser sonderbaren
Situation leben?
„Ja, ich habe schließlich dich“,
erwiderte Warden und schenkte Lindsay ein schiefes Grinsen. „Und ich kann nicht
genug von dir bekommen.“
Lindsay schlüpfte aus ihren Sandalen,
grub ihre Zehen genüsslich in den weichen Teppich und warf ihm einen
herausfordernden Blick zu. „Wir haben noch fünf Minuten bis Vera kommt, oder?“
Warden schluckte trocken, weil ihn
alleine die Vorstellung sie wieder nackt unter sich zu spüren antörnte,
entgegnete jedoch: „Mir ist nicht nach einem Quickie, denn wie ich sagte, ich
kann nicht genug von dir bekommen.“ Er trat an sie heran und zog sie in seine
Arme um sie leidenschaftlich zu küssen. Dann löste er sich von ihr und ging zur
Kommode hinüber, aus der er ein Kästchen hervorholte. Wortlos reichte er es
Lindsay.
„Du sollst mir nicht immer …“, begann
sie, doch er unterbrach sie sanft.
„Ich weiß.“
„Ich liebe dich auch so. Ich brauche
das alles nicht, weißt du.“
Er nickte. Ja, Lindsay brauchte all den
Luxus nicht, was sie seiner Meinung nach komplett von seiner Ex-Freundin unterschied.
„Mach es bitte einfach auf, okay? Und wenn es dir nicht gefällt, dann …“ Doch
weiter kam er nicht, denn sie hatte das Schmuckkästchen bereits geöffnet und an
dem beglückten Ausdruck auf ihrem Gesicht, konnte er sehen, wie sehr ihr die
Ohrringe gefielen. Im Geiste lobte er sich für seine Wahl. Lange Zeit hatte er
mit Kleeblättern geliebäugelt, schließlich war Lindsay sein größtes Glück. Doch
dann, er stand schon an der Kasse des exklusiven Juweliers, war sein Blick auf
jene mit dem Unendlichkeitssymbol gefallen und er war im letzten Augenblick aus
einem Impuls heraus geswitcht. Bis zu diesem Moment hatte er mit seiner
Entscheidung gehadert, doch der Ausdruck in Lindsays Augen sagte ihm, dass er
die richtige Wahl getroffen hatte. Sie war sein größtes Glück und er hoffte,
dass er diesmal dazu in der Lage war sie zu halten – bis in alle Ewigkeit.
„Danke!“, hauchte Lindsay, schlang ihre
Arme um seinen Hals und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Warden schmunzelte.
„Hast du den Subtext verstanden, Babe?“,
fragte er betont lässig, was sie zum Kichern brachte.
„Ja, ich denke schon“, entgegnete sie
belustigt.
„Was findest du eigentlich an mir?“,
wollte Warden unvermittelt wissen. Mit einem mal war alle Leichtigkeit zwischen
ihnen verschwunden und er war vollkommen ernst.
Lindsay legte ihre Hand auf seine Wange
und war gerade dabei zu antworten, als es klingelte. „Vera“, meinte Lindsay
tonlos. Warden löste sich von ihr und wollte zu Tür gehen, doch Lindsay hielt
ihn zurück. „Ich liebe dich von ganzem Herzen und für immer!“, versprach sie
ihm und küsste ihn flüchtig.
Gemeinsam gingen sie zur Tür. Die
Begrüßung zwischen den beiden Frauen fiel knapp aus und es herrschte eine
gewisse Anspannung. „Bist du bereit?“, fragte Vera ihren Ex und Warden nickte.
Da Aiden nun einmal auch ein sehr guter Freund von Vera war, hatten sie sich
entschieden ihm die Neuigkeiten gemeinsam zu offenbaren. Warden küsste Lindsay
zum Abschied zärtlich.
„Ihr schafft das schon“, versuchte sie
die beiden aufzumuntern.
Dein
Wort in Gottes Ohren, Liebling, dachte Warden
während er sich zusammen mit Vera auf den Weg zu Aidens Haus machte. Sie
schritten über die Wiese, an dem Fischteich vorbei und Vera gab einen leisen Seufzer von sich. „Was?“,
fragte Warden.
„Sie mag mich nicht!“, stieß seine
Ex-Freundin hervor. Vera war zehn Jahre jünger als er und manchmal war sie
erschreckend naiv. Warden gab ein belustigtes Schnauben von sich.
„Und das wundert dich?“
„Nein, nicht wirklich“, murmelte Vera
kleinlaut. „Aber ich habe mich für mein Verhalten damals entschuldigt und … ich
weiß selbst nicht, was genau in mich gefahren ist, als ich euch damals zusammen
gesehen habe. Ich bin in Panik geraten. Die Schwangerschaft und die damit
einhergehende Verantwortung. Ich wollte sie mit jemandem teilen und dann musste
ich plötzlich erkennen, dass es zu spät war. Ich hatte mich da in eine
Vorstellung reingesteigert, dass wir uns zusammenraufen könnten und … keine
Ahnung, es war als hätte jemand einen Lichtschalter umgelegt … ganz unvermittelt
musste ich mich der hellerleuchteten Realität stellen und erkennen, dass das
mit uns ein für alle mal gelaufen war und ich mit dem Baby alleine dastehen
würde.“
„Es war vorher auch schon gelaufen, V. Das war es bereits nach Vegas, aber du bist nicht alleine. Schau, ich bin da! So wie ich es versprochen habe und Lindsay braucht einfach nur Zeit um sich an die Situation zu gewöhnen.“ Jedenfalls hoffte Warden das von ganzem Herzen. Doch ein Problem nach dem anderen, sagte er sich, atmete tief durch, nahm all seinen Mut zusammen und klopfte an Aidens Haustür und ein paar Augenblicke später noch einmal, diesmal lauter und energischer.
„Es war vorher auch schon gelaufen, V. Das war es bereits nach Vegas, aber du bist nicht alleine. Schau, ich bin da! So wie ich es versprochen habe und Lindsay braucht einfach nur Zeit um sich an die Situation zu gewöhnen.“ Jedenfalls hoffte Warden das von ganzem Herzen. Doch ein Problem nach dem anderen, sagte er sich, atmete tief durch, nahm all seinen Mut zusammen und klopfte an Aidens Haustür und ein paar Augenblicke später noch einmal, diesmal lauter und energischer.
Es dauert eine ganze Weile bis diese
sich öffnete. Aiden wirkte übel. Er sah aus, als sei er erst einen Moment
vorher aus dem Bett gefallen. Seine schwarzen Haare standen ihm wirr vom Kopf
ab, er hatte dunkle Ränder unter den Augen und stank wie eine ganze Brauerei.
„Fuck! Ich habe unsere Verabredung
verpennt, was?“, wollte der Starfotograf wissen. „Kommt rein! Ich gehe kurz ins
Bad und mache mich frisch.“
Warden bedeutete Vera einzutreten und
sie nahmen auf dem Sofa Platz. Er ließ seinen Blick über das Chaos schweifen.
Das sah Aiden so gar nicht ähnlich … sein Freund war ordentlich, organisiert
und zuverlässig, doch Iris hatte sein Leben aus dem Lot gebracht. Sie hatte
Aiden tief verletzt und Warden hasste sie dafür aus ganzem Herzen. Nie zuvor
hatte er Aiden so erlebt. Sein Freund war besonnen und vernünftig, er war ein
guter Mensch, aufrecht und diszipliniert. Warden betrachtete den riesigen roten
Fleck auf der Tapete an der gegenüberliegenden Wand. Vor ein paar Tagen hatte
Aiden die Beherrschung verloren und in seinem Frust eine halbvolle Weinflasche
dagegen geworfen – ebenfalls nicht sein Stil. Das Verhalten, welches sein
Freund seit einigen Wochen an den Tag legte, passt nicht zu ihm und Warden
bekam einen Eindruck davon, wie er all die Jahre auf andere gewirkt haben
musste.
Er griff nach der Fernbedienung und
schaltete den stummgeschalteten Fernseher aus, ehe er sich Vera zuwandte.
„Magst du was trinken?“ Sie nickte und Warden erhob sich, um in die Küche zu
gehen. Er machte Aiden einen starken Kaffee, den würde dieser bei seinem Hangover
ganz sicher gut gebrauchen können, und brachte Vera ein Glas Wasser.
Keine fünf Minuten später stand Aiden
mit feucht glänzendem Haar im Wohnzimmer. Er war barfuß und trug eine
zerschließene Jeans und ein enges T-Shirt, welches sich über seinen breiten Brustkorb
spannte. Er sah von Vera zu Warden und wieder zurück. „Sagt mir nicht, dass ihr
wieder zusammen seid“, stieß er hervor. Vera biss sich auf die Unterlippe und
Aiden war gerade dabei Luft zu holen, um ihnen beiden den Kopf zu waschen, als
Warden sagte: „Nein! Sind wir nicht! V ist schwanger. Ob von mir oder von Liam,
das wissen wir noch nicht.“
Okay, das war wie mit Pflastern … sie
schnell abzureißen, war einfach die beste Lösung. Kurz und schmerzlos. Ein
Blick in Aidens Gesicht sagte Warden jedoch, dass es sich in diesem Fall anders
verhielt. Sein Freund war aschfahl geworden und tastete nach der Lehne des
Sofas um sich dort festzuhalten. „Das ist …“, stammelte er, sah auf den
Fußboden und verstummte dann.
„Aiden …“, begann Vera vorsichtig.
Aiden blickte auf und unterbrach Vera
leise: „Sorry, ihr Zwei, aber das packe ich gerade nicht. Würdet ihr mich bitte
alleine lassen?“ Er zwang sich zu einem traurigen Lächeln, woraufhin Vera
aufstand und ihn in die Arme schloss.
„Es tut mir so leid, Aiden“, versicherte
sie ihm.
Aiden gab einen herzzerreißenden
Seufzer von sich und Warden fühlte sich ganz elend. Das Gefühl wollte auch in
den nächsten Tagen nicht verschwinden und nach einer Woche, war der Surfer
regelrecht verzweifelt. Aiden war sein bester Freund. Sie kannten sich seit sie
Kinder waren und er konnte sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, doch er
hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ihre Freundschaft diese Belastungsprobe
überstehen sollte. Ohne Lindsay an seiner Seite wäre er sicherlich durchgedreht.
Sie war sein Halt, sein ein und alles und Warden war ihr dankbar, dass sie
seine Gereiztheit ohne Murren ertrug.
„Ich gehe schon“, ließ Warden seine
Traumfrau wissen, als es an der Tür klingelte. Er öffnete und stand Aiden
gegenüber, der ein mattschwarzes Bobby Car am Lenkrad festhielt, einen Schritt
nach vorne trat und Warden sogleich in eine brüderliche Umarmung zog.
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