Freitag, 16. September 2016
Blogstory - Ein Surfer zum Verlieben 3 (5)
„Witzig, Lindsay, ich habe keine Angst vor Büchern, ich mag sie nur nicht besonders.“
Lindsay rückte an ihn heran, legte ihm einen Arm um und flüsterte in sein Ohr. „Ist schon okay, dass du Angst hast, Babe, ich verrate es auch keinem deiner Freunde“, neckte sie ihn. Warden zückte sein Handy und begann zu tippen, keine halbe Minute später piepste das von Lindsay. Sie schnappte es und ihre Augen weiteten sich, als sie die Nachricht las. „Fuck, du bist so ein Sack“ stand dort. Sie beugte sich zu Warden und küsste ihn. „Witzig!“, kommentierte sie seine Aktion.
„Viel witziger als du mit deiner Bibliophobie. Ich meine mal ernsthaft, wer hat denn bitte schön Angst vor Büchern.“
„Bäume?“ Warden verdrehte die Augen, woraufhin Lindsay hinzufügte: „Oder die Bibliophobiker.“
„Oh mein Gott, Weib, du schaffst mich! Ich mache Aidens Geschenk jetzt auf, bevor das hier schlimmer wird.“
Lindsay nickte und sah Warden dabei zu, wie er geschickt den Knoten des Satinbandes löste und das liebevoll verpackte Geschenk öffnete. „Wow!“, wisperte Lindsay ehrfürchtig. Sie streckte die Hand aus und ihre Fingerspitzen fuhren über die Prägung des Ledereinbands. „Lindsay und Warden“ stand dort. Warden klappte das großformatige Album auf und staunend betrachtete das Paar die Aufnahmen, die Aiden in den letzten Monaten von ihnen angefertigt hatte. Es war eine Mischung aus Schnappschüssen, die flüchtige Momente festhielten, und Fotos, bei denen sie für Aiden posiert hatten.
„Du bist so schön“, raunte Warden Lindsay ehrfürchtig zu. Er wusste ganz genau, dass sie selbst sich oft nicht so sehen konnte, doch es änderte nichts daran, wie er sie wahrnahm. Er betete ihren Körper an und wünschte sich lediglich, dass sie mit ihm ins Reine kam.
„Ich liebe dein Lachen“, wisperte Lindsay, als sie die nächste Seite aufschlug, auf der sich eine Aufnahme von Warden befand, der mit seinem Sohn Leander herumalberte.
„Und ich liebe dich“, erwiderte der blonde Surfer liebevoll und sah Lindsay tief in die Augen. „Ich bin so froh, dass du endlich meine Frau bist. Ich habe diesen Tag so sehr herbeigesehnt und nun sind wir schon fast 24 Stunden verheiratet. Es ist erschreckend, wie schnell die Zeit vorbeigeht und ich möchte sie anhalten, denn ich will nicht, dass sie einfach so vorbeifliegt. Ich will jede verdammte Millisekunde mit dir auskosten und genießen.“
Lindsay lachte hell auf und entgegnete dann knallhart: „Zum Glück kann Pat das nicht hören, du klingst gerade echt wie eine Pussy.“
Warden seufzte leidgeprüft. „Warum war mir klar, dass du so was vom Stapel lassen würdest?“
Seine Frau zuckte mit den Schultern, klimperte unschuldig mit den Wimpern und antwortete: „Vielleicht weil du mich kennst?“
„Ja“, stieß Warden hervor. „Ich kenne und ich liebe dich. Jede Faser meines Körpers tut es, ich schwöre es.“ Lindsay war wieder einmal überwältigt von Wardens Intensität. Seine Vehemenz war auch nach all der Zeit immer noch beeindruckend und wie so oft, konnte sie nicht anders, als ihn zu küssen. „Du weißt, Sonnenschein, ich bin nicht der Typ, der an morgen denkt. Ich lebe im Moment, aber ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es immer ein ‚morgen‘ mit dir geben wird – und das, obwohl du das unromantischste Weibsbild auf der ganzen Welt bist und mir vermutlich gleich wieder einen dummen Spruch drücken wirst.“
Lindsay kroch auf seinen Schoß, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste Warden leidenschaftlich. „Nein, diesmal nicht“, hauchte sie an seinem Mund. „Ich liebe deine Liebeserklärungen.“
„Und das ist gut so, Mrs Palmer, denn ein anderer wird dir in Zukunft keine mehr machen.“
„Mrs Palmer“, wiederholte Lindsay breit grinsend. Sie war so überglücklich und völlig stoked, dass sie nun Wardens Frau war. „Das klingt so gut.“
„Ja?“
„Ja! Wie wäre es, wenn du mal deinen ehelichen Pflichten nachkommen würdest?“
„Echt? Muss das sein?“, scherzte Warden, woraufhin Lindsay ihn boxte und behauptete: „Kein Sex in der Ehe ist ein Grund für eine Härtefallscheidung.“
„Sorry, aber wir hatten heute schon zweimal Sex, du kannst also nicht sagen, dass wir keinen hätten.“
„Aber das letzte Mal ist bestimmt schon drei Stunden her. Ich bin schon fast wieder Jungfrau!“, jammerte sie, was Warden ein amüsiertes Glucksen entlockte.
„Na, wenn das so ist. Das muss unbedingt verhindert werden.“ Nachdem Warden seine Frau gerettet hatte, schlief er erschöpft ein. Lindsay hingegen schlich hinunter ins Wohnzimmer und suchte nach einem ganz bestimmten Geschenk.
Während sie versuchte, es in dem Chaos zu finden, dachte sie an die Hochzeit zurück. Sie war so aufgeregt gewesen, dass sie geglaubt hatte, den Verstand zu verlieren. Ihre Freundinnen hatten sich über sie lustig gemacht. Lindsay kam es in diesem Augenblick vor, als läge der große Tag bereits Monate zurück. Sie setzte sich hin und schloss für einen Moment die Augen, um in der Erinnerung zu schwelgen.
Alle Rechte liegen bei Violet Truelove
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