Dienstag, 20. September 2016

Blogstory - Ein Surfer zum Verlieben 3 (9)


„Du bist so schön“, raunte Warden Lindsay ehrfürchtig zu. Er wusste ganz genau, dass sie selbst sich oft nicht so sehen konnte, doch es änderte nichts daran, wie er sie wahrnahm. Er betete ihren Körper an und wünschte sich lediglich, dass sie mit ihm ins Reine kam.
„Ich liebe dein Lachen“, wisperte Lindsay, als sie die nächste Seite aufschlug, auf der sich eine Aufnahme von Warden befand, der mit seinem Sohn Leander herumalberte.
„Und ich liebe dich“, erwiderte der blonde Surfer liebevoll und sah Lindsay tief in die Augen. „Ich bin so froh, dass du endlich meine Frau bist. Ich habe diesen Tag so sehr herbeigesehnt und nun sind wir schon fast 24 Stunden verheiratet. Es ist erschreckend, wie schnell die Zeit vorbeigeht und ich möchte sie anhalten, denn ich will nicht, dass sie einfach so vorbeifliegt. Ich will jede verdammte Millisekunde mit dir auskosten und genießen.“
Lindsay lachte hell auf und entgegnete dann knallhart: „Zum Glück kann Pat das nicht hören, du klingst gerade echt wie eine Pussy.“
Warden seufzte leidgeprüft. „Warum war mir klar, dass du so was vom Stapel lassen würdest?“
Seine Frau zuckte mit den Schultern, klimperte unschuldig mit den Wimpern und antwortete: „Vielleicht weil du mich kennst?“
„Ja“, stieß Warden hervor. „Ich kenne und ich liebe dich. Jede Faser meines Körpers tut es, ich schwöre es.“ Lindsay war wieder einmal überwältigt von Wardens Intensität. Seine Vehemenz war auch nach all der Zeit immer noch beeindruckend und wie so oft, konnte sie nicht anders, als ihn zu küssen. „Du weißt, Sonnenschein, ich bin nicht der Typ, der an morgen denkt. Ich lebe im Moment, aber ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es immer ein ‚morgen‘ mit dir geben wird – und das, obwohl du das unromantischste Weibsbild auf der ganzen Welt bist und mir vermutlich gleich wieder einen dummen Spruch drücken wirst.“
Lindsay kroch auf seinen Schoß, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste Warden leidenschaftlich. „Nein, diesmal nicht“, hauchte sie an seinem Mund. „Ich liebe deine Liebeserklärungen.“
„Und das ist gut so, Mrs Palmer, denn ein anderer wird dir in Zukunft keine mehr machen.“
„Mrs Palmer“, wiederholte Lindsay breit grinsend. Sie war so überglücklich und völlig stoked, dass sie nun Wardens Frau war. „Das klingt so gut.“
„Ja?“
„Ja! Wie wäre es, wenn du mal deinen ehelichen Pflichten nachkommen würdest?“
„Echt? Muss das sein?“, scherzte Warden, woraufhin Lindsay ihn boxte und behauptete: „Kein Sex in der Ehe ist ein Grund für eine Härtefallscheidung.“
„Sorry, aber wir hatten heute schon zweimal Sex, du kannst also nicht sagen, dass wir keinen hätten.“
„Aber das letzte Mal ist bestimmt schon drei Stunden her. Ich bin schon fast wieder Jungfrau!“, jammerte sie, was Warden ein amüsiertes Glucksen entlockte.
„Na, wenn das so ist. Das muss unbedingt verhindert werden.“ Nachdem Warden seine Frau gerettet hatte, schlief er erschöpft ein. Lindsay hingegen schlich hinunter ins Wohnzimmer und suchte nach einem ganz bestimmten Geschenk.
Während sie versuchte, es in dem Chaos zu finden, dachte sie an die Hochzeit zurück. Sie war so aufgeregt gewesen, dass sie geglaubt hatte, den Verstand zu verlieren. Ihre Freundinnen hatten sich über sie lustig gemacht. Lindsay kam es in diesem Augenblick vor, als läge der große Tag bereits Monate zurück. Sie setzte sich hin und schloss für einen Moment die Augen, um in der Erinnerung zu schwelgen.

„Ich bin so verdammt aufgeregt!“, keuchte Lindsay. „Mir ist schlecht und heiß und … Gott, was, wenn er 'Nein!' sagt?“ Alex begann zu kichern und Hope stimmte mit ein. Auch Clara schmunzelte. „Ihr seid doof“, warf Lindsay ihnen vor.
„Du brauchst eine Ablenkung. Komm wir haben noch eine halbe Stunde. Lass uns den Film anschauen, okay?“, schlug Rachel vor.
„Aber das ist ein Nicholas Sparks Film. Ich werde unweigerlich heulen und dann werde ich entsetzlich aussehen und dann MUSS Warden 'Nein!' sagen.“
„Du bist der weltgrößte Nicholas Sparks Fan. Du kennst all seine Bücher und alle Filme auswendig. Du wirst bestimmt nicht heulen.“
„Sie heult immer, wenn sie seine Filme sieht“, kam es wenig hilfreich von Alex.
„Siehst du“, sagte Lindsay zu Rachel. Just in diesem Moment bekam sie eine SMS. „Es ist eine Nachricht von Warden“, sagte sie tonlos.
„Und? Was schreibt er?“, wollte Hope wissen.
„Vermutlich will er die Hochzeit absagen und ich werde als alte, jungfräuliche Katzenlady sterben“, jammerte Lindsay vor sich hin.
„Du hattest echt zu viel Sekt, denn entschuldige mal, aber jungfräulich bist du bestimmt nicht“, murrte Alex.
„Nein, nicht nach allem, was heute Morgen mit Warden unter der Dusche lief“, kam es von Hope.
„Woher …“, begann Lindsay, doch dann dämmerte es ihr. „… ach, vergiss es. Diese Kerle sind schlimmer als Waschweiber. Ich wette Warden hat es Aiden erzählt und der hat dich informiert“, schnaubte Lindsay abfällig.
„Nein, wir haben euch gehört“, entgegnete Hope gutgelaunt.
„Bringt es nicht Unglück, seinen Bräutigam am Tag der Hochzeit zu sehen, also vor der Trauung, meine ich?“, fragte Clara.
„Das dürfte erklären, warum Lindsay so verdammt nervös ist. Man nennt es schlechtes Gewissen“, spottete Alex, woraufhin die zukünftige Braut erklärte: „Ich bin nicht abergläubisch.“
„Nicht? Dann los, schau dir seine Nachricht an!“
Lindsay warf Alex einen vorwurfsvollen Blick zu und jammerte: „Und wenn es doch Unglück bringt?“
Das amüsierte Kichern ihrer Freundinnen ignorierend fasste Lindsay sich ein Herz und schaute nach, was Warden ihr geschrieben hatte: „Ich liebe dich nicht für das, was du bist, sondern für das, was ich durch dich an meiner Seite bin.“
„Ohhhhhhh!", seufzten ihre Freundinnen unisono.

Alle Rechte liegen bei Violet Truelove

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